Hier will ich von meinen Erfahrungen mit dem Jolokia berichten, wer sich die Geschichte von diesem Paprika anschauen will, kann das hier tun-----> Wikipedia Jolokia
2002
Nach jahrelangem Habanerogenuß war ich schon recht gut geeicht gegenüber scharfen Genüssen und auch den erstaunten Blicken des Servierpersonals ausgesetzt, nachdem ich die halbe Flasche Tabascosauce regelmäßig über meine Pizza geleert habe, um den meist faden Fladen etwas Leben einzuhauchen.
Wenn das Essen mit dem aufgelegten "Pfefferoni" daher kam war das meistens auch traurig, wie soll man einem unbedarften Kellner erklären, dass er doch bitte das ganze Einmachglas mit dem restlichen "Essigzeug" ensorgen soll, denn man will Schärfe und keine Essigsaure Würze!
Irgenwann wurde ich zum Geburtstag in ein indisch-mexikanisches Restaurant eingeladen und sah die interessante Speiskarte, von der man in verschiedenen Schärfegraden bestellen konnte.
Also orderte ich meinen Buritto mit Schärfe No. 5 (der höchsten)
Der Besitzer der Lokalität wollte mir davon abraten und meinte, mit No. 3 werde ich auch zufrieden sein.
Meine Gegenfrage warum beantwortete er mit einem Lächeln und sagte No. 4 ißt eigenlich nur er und No. 5 nur der Koch.
So war die Mahlzeit dann auch ausreichend scharf, und ich unterhielt mich mit dem freundlichen Mann über Chillis und erfuhr vom JOLOKIA.
Nach einiger Recherche gelang es mir, auch Saatgut aufzutreiben. Monate später war es soweit: Der erste Jolokia lag vor mir auf dem Teller, der Geschmack ist noch um einiges schärfer
als von Habaneros, aber ohne deren Süße und nicht unangenehm beissend wie bei den kleinen Thais oder afrkanischen Piri-Piri.
Kurz: Ein brauchbares Gewächs, mit dem ich im daraufolgenden Jahr das Glashaus bepflanzte.
2007
Eines Sommernachmittags bekam ich dann Besuch von ein paar befreundeten Motorradfahrern.
Ein besonders wilder Bärtiger von der Truppe, der im Leben nichts auslässt und vor nix zurückschreckt und höchstens, wenn sie ihm sein Mopped stehlen, heimlich weint, griff natürlich sofort zu, als ich im einen Jolokia anbot mit dem Hinweis "eine neue Schärfe" und vorsichtig zu essen.
Er biss natürlich den halben Jolokia ab, kaute genüßlich und grinste mich an.
Was dann nach 30 Sekunden und für die näxte halbe Stunde folgte, nur kurz beschrieben:
Zuerst kam die Atemnot, dann die Tränen, vermischt mit dem gleichzeitig einsetzenden Schweißausbruch, gefolgt von kleineren Kreislauf- und Gleichgewichtsstörungen ;-)
Später, nach 2 Bier, hatte er sich wieder gefangen und mein Jolokia hat sich den nötigen Respekt verschafft, wie man in Bikerkreisen so sagt....(hehe brüderlein erinnerst dich? ;-))
Superlative
In einer Welt, in der alle immer das Beste und Stärkste haben wollen, ist natürlich so ein Kraftprotz gefragt.
Auf einer Pflanzentauschbörse schreib ich auf mein Angebotsschild "der schärfste Chilli der Welt" und bin binnen einer Stunde ausverkauft.
Natürlich haben nur Männer gekauft, vermutlich aus eben diesem Geltungsdrang und um beim näxten Grillfest damit zu prahlen, das Schärfste im Garten zu haben.
Aber auch diese Sorte Mensch wird der JOLOKIA in ihre Schranken weisen.